Kornblumenhonig
Bevor auf Feldern und Weiden die industriellen Landwirtschaft einzug gehalten hat, also noch bis in die frühen 60er Jahre, waren unsere Getreidefelder bunt. Was dem Landwirt ein Ärgernis ist, erfreut die Insektenwelt: Acker-Rittersporn, Klatschmohn, Kornrade und Kornblume. Diese Wildkräuter waren jahrtausendelang Bestandteil landwirtschaftlicher Praxis und dem Imker waren sie wichtige Trachtpflanzen während des Sommers. In einigen Regionen stellte die Kornblume die hauptsächliche Trachtpflanze der ansässigen Imker dar. Heute sind diese Pflanzen aus unseren intensiv bewirtschafteten Landschaften weitestgehend verschwunden. Einzig auf Flächen mit biologischer Bewirtschaftung erreicht die Kornblume noch heute eine solch prächtige Bestandsdichte. Die Kornblume ist ein Kulturfolger des Menschen und wächst und gedeiht vorzugsweise auf Getreidefeldern, die nicht durch Überdüngung und Pestizide monotonisiert sind. Daher ist Kornblumenhonig eine kostbare Rarität in der Honigsorten-Landschaft.
Wanderung und Ernte von Kornblumenhonig
Ca. 35 Schlossvölker stehen in ausgedehnten Flächen mit biologisch angebauten Dinkel und Weizen. Schon von weitem erscheint das Getreide hier, je nach Bodenfeuchtigkeit, in einen kornblumenblauen oder klatschmonroten Schleier gehüllt. Ein seltener und wundervoller Anblick! Unsere Bienen tragen hier den charakteristisch schwarzen Pollen des Klatschmohns und den strahlend gelben Nektar der Kornblume ein. Nach etwa vierwöchiger Standzeit in einem Meer aus blauen und roten Blüten, sammeln unsere Bienen, bei ausreichenden Niederschlägen, bis Ende Juni den Kornblumenhonig auf Bio-Getreideäckern in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Wie schmeckt Kornblumenhonig?
Kornblumenhonig hat ein blumig-herbes Aroma, mit einer leicht würzigen Note. Damit gehört Kornblumenhonig zu den würzig-kräftigeren Sorten, wie z.B. Heidehonig. Kornblumenhonig hat eine orange-gelbe Färbung. Dieser Honig ist schonend cremig gerührt und kristallisiert nach gewisser Zeit im Glas.